Chile - das außergewöhnliche Land
mit 1000 Gesichtern
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liegt im "letzten Winkel der Welt".
"El último rincón del mundo" sagen die Chilenen
lächelnd.
Der Name leitet sich vermutlich aus der Sprache der Aymara her:
chilli = "Land, wo die Welt zu Ende ist"
Die "Copihue" ist die Nationalblume Chiles. Man findet sie als Lianengewächs nur im chilenischen Urwald. Heute ist sie geschützt.
Woher kommt der Name "Copihue"?
In alten Zeiten waren die beiden Stämme der Mapuche und Pehuenche zu Tode verfeindet. Da ergab es sich, dass sich der tapfere "principe" Copih der Pehuenche in die wunderschöne "princesa" Hues der Mapuche verliebte.
Sie trafen sich heimlich an einem lauschigen Plätzchen an einem See im Urwald.
Als die beiden Väter davon erfuhren, waren sie rasend vor Wut und schlichen den beiden heimlich nach.
Als der Mapuchechef Nahuel, der Vater von Hues, sah, dass sich die beiden liebten, schleuderte er seine Lanze gegen Copih und traf ihn mitten ins Herz. Darauf tötete Copiñiel, der Vater von Copih, die princesa Hues auf dieselbe Weise. Die Körper der beiden Liebenden versanken im Wasser des Sees.
Bei den Mapuche und Pehuenche herrschte lange Zeit große Trauer. Nach einem Jahr trafen sich beide Stämme im Gedenken an das unglückliche Liebespaar am See. Sie kamen in der Nacht an und schliefen am Strand. Beim Morgengrauen sahen sie etwas Seltsames. Mitten im See wuchsen aus dem Wasser zwei Blumen, eine so rot wie das Blut und eine so weiß wie der Schnee.
Nun erkannten die beiden Kaziken die Bedeutung dieses Wunders und versöhnten sich. Als Zeichen der Versöhnung gaben sie den Blumen den Namen Copihue. (erzählt von Oscar Janó, Foto: 1969)
In der "Höhle Mylodon"
hat man dieses sehr gut erhaltene friedliche und pflanzenfressende Mylodon (Faultierverwandtschaft) von der stattlichen Größe eines Rindes gefunden. Ob noch Menschen Kontakt zu ihm hatten, weiß man nicht genau. Als Fabeltier spukte es in den Erzählungen der Tehuelche-Indianer herum. (Foto Höhle: 1968, Mylodon aus dem Buch "Am Rande der Welt" von J. Delaborde)
Die "Torres del Paine", eine unbeschreibliche Gebirgslandschaft in Patagonien (Foto: Kalender von N. Seebach). Wir haben 1968 kein besonderes Wetterglück.
Der Tiroler Freikletterer David Lama besteigt 2011 die "Kompressionsroute" des Cerro Torre ohne künstliche Hilfsmittel. 2012 wird bei einer Wiederholung der Film "CERRO TORRE - Nicht der Hauch einer Chance" gedreht.
Die Yamana leben als Seenomaden seit mindestens 6.000 Jahren in Feuerland im Einklang mit der Natur. Sie kennen keine Kleidung. Gegen die Kälte schützen sie sich nur mit Tierfetten. Gegen eingeschleppte Krankheiten können sie sich jedoch nicht schützen. Die heute 86-jährige Cristina Calderón gilt als letzte Yamana-Indianerin Feuerlands. (Foto: Museum Sta. Cruz, Chile)
Blick vom Festland über die Magellan-Straße hinüber nach Feuerland. Den Namen erhielt die Insel von den spanischen Eroberern, die nach Sonnenuntergang die zahllosen Feuer der Indianer beobachteten. Zu unserer Zeit leuchteten nachts wieder Feuer auf, weil das überschüssige Gas bei der Ölförderung einfach abgefackelt wurde. (Foto: 1968)
Die Hafenstadt Puerto Montt
Noch 1968 endet die Panamericana in Pto. Montt. Die ersten deutschen Einwanderer gehen hier vor 150 Jahren an Land und kolonisieren die Gegend um den See Llanquihue.
Der See Llanquihue (860 km²) mit dem Vulkan Osorno (2652 m)
"Unseren Ahnen"
Deutsche Einwanderer roden und besiedeln die Gegend um den Llanquihuesee mit Axt und Säge.
Es ist eine unwahrscheinlich harte Arbeit. Das gängige Sprichwort beschreibt die Situation: "Dem ersten (1. Generation) der Tod, dem zweite die Not, dem dritten das Brot." (Foto 2007)
Etwa 500 000 Chilenen stammen von Deutschen ab. Für rund
20 000 ist die deutsche Sprache auch heute noch die Muttersprache (Wikipedia).
Man richtet sich nach Gustav Mahlers Ausspruch: "Bewahrung des Feuers, nicht Anbetung der Asche".
Heutzutage ist Pucón im Sommer von Rucksacktouristen überlaufen. Der Villarrica raucht nur leicht.
Die Gegend um den Villarricasee und -vulkan wird in einer englischen Zeitschrift zu den zehn schönsten auf der Welt gezählt.
Man kann vormittags den Vulkan besteigen und nachher im See baden oder sich in einer der heißen Quellen erholen. Reiten, Tourengehen, Rafting und viele andere Angebote auch zur Abend- und Nachtunterhaltung locken Touristen aus aller Welt an. (Foto: 2012)
Eine Besonderheit ist in den "Monaten ohne r" (Mai bis August) ein "Curanto".
Im Freien wird eine quadratische Grube ausgehoben. Große Kieselsteine werden erhitzt, bis sie glühen. Eine Mischung aus Muscheln und Fleisch wird mit viel Wein übergossen, auf die heißen Steine gesetzt und mit Kräutern, Tüchern und Erde be-
deckt, bis alles gar ist. (Foto: 1974 in Gorbea)
Santiago, die Hauptstadt Chiles
Mit knapp sieben Millionen Einwohnern leben hier 40 Prozent der Bevölkerung.
Gegründet wird Santiago (= Hl. Jakob) 1541 von Pedro de Valdivia.
"Mutter Teresa von Südamerika"
wird Schwester Karoline von Rudi Wais in einem Zeitungsbericht genannt. Seit über 40 Jahren arbeitet sie in einem Armenviertel in Santiago. Finanziell wird sie vom Verein "Cristo Vive Europa" (www.cristovive.de) unterstützt.
Karoline, eingerahmt von der Vorsitzenden des Vereins "Cristo Vive Euro-
pa", Gabi Braun und ihrem Mann Karl-Friedrich. Karoline braucht keinen hohen Zaun gegen Einbrecher. "Es la reina de la población" (Sie ist die Königin der Sied-
lung), sagt ein Taxifahrer zu uns. (Foto: 2007)
Unter ihrer Regie ist innerhalb von gut vierzig Jahren viel aufgebaut worden:
- Kindergärten und Behindertentagesstätten
- zwei Berufsausbildungszentren für die jungen Leute
- Gesundheitszentrum
- Rehabilitationszentrum für Drogen und Alkoholabhängige
- Arbeit mit Strafgefangenen
Mehr als 15 junge Leute aus Deutschland leisten hier ein freiwilliges Jahr ab.
Seit einigen Jahren ist sie auch in Cuzco (Peru) und Cochabamba (Bolivien) aktiv.
Die "Virgen"
auf dem San Cristobal
Jung und Alt und Leute aller Schichten, sie pilgern gerne auf den Berg San Cristobal und zünden der Virgen eine Kerze an. Anliegen gibt es viele.
Bei besinnlicher Musik kann man
es sich auf den sonnengewärm-ten Stufen bequem machen und stundenlang meditieren. Allerdigs sollte man auf Geld und Ausweise besonders gut aufpassen.
(Foto: 2007)