Projektgruppe: Dr. Thomas Klügel, Dr. Wolfgang Schlüter,
Johannes Haslsteiner, Ludwig Rahm,
Dr. Björn Kattentidt, Paul Winterstetter,
Franz Plötz
Träger: Stadt Bad Kötzting
Realisierung: Verein "Geodätisches Informationszentrum
Wettzell (giz)"
Gestaltung dieses Berichts: Franz Plötz
Fotos mit Kindern: Achim Seiderer, Franz Plötz
NASA-Bilder: http://hubblesite.org/
Gleich nach der Sonne, die von einem Hügel im Kurpark auf uns herunterleuchtet, stehen dicht gedrängt die Stelen der vier Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars. Im Biergarten der Brauerei Lindner findest du den Planetoiden "Wettzell" als Stehtisch. Bier ist für Kids natürlich tabu! Auf dem Baierweg erwandert man die vier Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun (3,5 km).
Wenn du noch Power hast, dann geh die letzten 500 m bis zur Geodätischen Fundamentalstation. Rechts vom Eingang findest du einen Gedenkstein, der dem ehemaligen neunten Planeten Pluto gewidmet ist.
Planeten ziehen wie "Wanderer" ihre Kreise um die Sonne herum. Sie leuchten nur deshalb, weil sie - genauso wie unser Mond - von der Sonne angestrahlt werden.
"Wanderer"? Unsere Erde düst mit einer Geschwindigkeit von
107 200 km in der Stunde um unsere Sonne herum. Deshalb Vorsicht, festhalten! Warum aber nicht nötig?
Mit diesem Vers kannst du sie dir leicht merken:
Mein Merkur
Vater Venus
Erklärt Erde
Mir Mars
Jeden Jupiter
Samstag Saturn
Unseren Uranus
Nachthimmel Neptun
Geschwindigkeiten unserer Planeten
Je weiter sie von der Sonne weg sind, desto langsamer werden sie. Warum wohl?
Merkur: 172 300 km/h (= Kilometer pro Stunde)
Venus: 126 000 km/h
Erde: 107 200 km/h
Mars: 86 900 km/h
Jupiter 47 000 km/h
Saturn: 34 900 km/h
Uranus: 24 500 km/h
Neptun: 19 500 km/h
Wieviele Monde haben unsere Planeten?
Merkur: keinen
Venus: keinen
Erde: 1 Mond
Mars: 2 Monde
Jupiter: 67 Monde
Saturn: 62 Monde
Uranus: 27 Monde
Neptun: 13 Monde
Merkur: 88 Erdentage
Venus: 224,7 Erdentage
Erde: 365,25 Tage
Mars: 687 Erdentage
Jupiter: 11,86 Erdenjahre
Saturn: 29,46 Erdenjahre
Uranus: 84,00 Erdenjahre
Neptun: 164,80 Erdenjahre
Aha, je weiter von der Sonne weg, desto länger brauchen sie. Warum wohl?
Wieviele Sterne gibt es im ganzen Weltall?
"Ganz einfach": Es gibt (wissenschaftliche Schätzung) 100 Milliarden Galaxien
und in jeder Galaxie gibt es 100 Milliarden Sterne.
100 Milliarden mal 100 Milliarden sind natürlich 10 Trilliarden =
10 000 000 000 000 000 000 000 Sterne (Million, Milliarde, Billion, Billiarde, Trillion, Trilliarde)
Das sind Schätzungen! Da niemand die Sterne zählen kann, findet man natürlich auch andere Zahlenangaben.
Franz Plötz
Unser Planetenweg hat mich spontan an die "Bayerische Weltgschicht"
von Michl Ebauer erinnert. Warum und wie entstand unsere Erde?
Am Anfang, sagt die Schrift, war nix
Und nach a Weil war wieda nix.
Und erst a poor Tog späta dann,
do war erst recht nix, wo mia san.
Do hot se unsa Herrgott denkt:
"Ja, Himme-Herrschafts-Firmament,
zwoa Frauatürm und Hollabüx,
des Nix do umanand is nix!
Do muaß wos her, des sehg i scho
und iss a Weit, liegt aa nix dro!"
Zu Michl Ehbauers Prolog habe ich mir nun meine eigenen Gedanken - teilweise auch in Versform - gemacht.
Bei dieser Absicht des Herrn bangt das Nichts um seine Weiterexistenz und es will mit Gott verhandeln. "Ich habe Dich doch eine gefühlte halbe Ewigkeit lang mit keinem "Wörterl" belästigt. "Wörterl"? Bei diesem Stichwort dämmert es dem Herrn. Was noch fehlt, ist ein Gegenüber, ein echter Gesprächspartner. Und der soll mit dem Menschen erschaffen werden.
Übersetzungshilfe: Das Nichts jammert: "Wenn i a Ebbs waar, dat i blärrn!" Will heißen: Wäre ich ein real existierendes Etwas (Ebbs), dann würde ich mich bei dieser Nachricht in ein Meer von Tränen auflösen (blärrn = weinen).
Das Nichts fängt also an zu jammern:
"Gei weida", sagt des Nix zum Herrn,
"wenn i a Ebbs waar, dat i blärrn!
Seit Ewigkeiten, i muaß sogn,
do homma uns recht guat votrogn.
Auf oamoi hörat i vo Dia,
Du waarast nimma zfriedn mit mia.
I hon doch Di no nia net gstört,
koa "Wörterl" host Du vo mia ghört!"
"Ja, des iss, wos mia langsam feiht",
sagt unsa Herr - und macht die Weit.
Bekanntlich ging es los mit dem ultragalaktischen Urereignis, dem Urknall. Doch da erschrickt plötzlich die Ewigkeit. Wo sollte das real existierende Universum örtlich im Nichts und zeitlich in der Zeitlosigkeit verortet werden? Die Ewigkeit befürchtet jedenfalls das reinste Durcheinander, ein Chaos. Doch sie bedenkt nicht! Wenn alles aus Gott kommt, dann sind - biologisch gesprochen - Gottes Gene in allem drin. So wie im Apfelkern der spätere Baum mit den Früchten vorprogrammiert ist, kann es auch in unserem ganzen Universum "ein Gesetz geben, das in sich selbst wirkt", auch wenn es die Wissenschaft (noch) nicht beweisen kann. Kommen wir also zum Urknall, auf bayrisch iss a lauta Bous.
Um Mitternacht, do douds an Bous,
des Nix, des fragt: "Wos is an lous?"
Scho fluign eahm quasi um die Ohrn
die Weltraumtrümmer, kaum sans worn.
Der Urknall iss als Kuglblitz
und scho iss aus mit unsam Nix.
"O mei", erschrickt die Ewigkeit,
"wos fang i o mit Raum und Zeit?"
Doch s`Durchananda hot an Sinn,
vom Herrn die Gene san do drin.
Nun, mit Gottesbeweisen hat ja die Kirche so ihre Probleme. Dann schickt doch in Zukunft die Zweifelnden nach Bad Kötzting. Muss man nicht von Gottes weiser Voraussicht, konkret von der Präzision, dass die vier Gesteinsplaneten genau in den Kurpark passen und der Asteroid "Wettzell" direkt beim Lindner-Bräu zu stehen kommt, überzeugt sein?! Besonders wenn man bedenkt, dass Gott damals noch nicht auf einen Computer, einen Ringlaser oder gar eine Präszisionsmessung via Satelliten zurückgreifen konnte!
Also das Besondere des Bad Kötztinger Planetenwegs:
Obwohl da Herr, scho ziemlich oid,
in Rente langsam geha woit,
hot er a Meisterstück vollbracht
und diese Erde für uns gmacht.
Sogar an Ketzen hot er denkt
und die Planeten so gelenkt,
dass haargenau in Kurpark passn
und den "Wettzell" beim Lindner lassn.
Der Herr sagt: "Guat iss, setzts eng hi,
eitz feiert's schei und denkt's an mi!"
Peter Geffert (links) hat mit seiner Gruppe auf der Sternwarte Starkenburg im Jahre 1999 einen neuen Planetoiden entdeckt. Aus freundschaftlicher Verbundenheit mit unserer Fundamentalstation gab man ihm den Namen "Wettzell" (Wettzell = Stadtteil von Bad Kötzting).
Auf das gute Gelingen wird mit dem "Lindnerwirt"(Kolbeck Heinz i. d. Mitte) angestoßen.
"Chaostheorie" - ist unser Universum ein "zufälliges Chaos"?
Vielleicht würde da Jackson Pollak widersprechen. Als sein Bild (Ausschnitt) in einem "Kunstmagazin" als "Chaos" bezeichnet wurde, entgegnete er wütend:
"Das ist kein Chaos, verdammt nochmal! Es gibt nichts Zufälliges in der Malerei..." (Foto: 2014 Venedig, Peggy Guggenheim Museum)
Und vermutlich gibt es auch in unserem Universum nichts Zufälliges, sondern
ein Gesetz, das in sich selbst wirkt.
Bibel: ... und Gott sah, dass es gut war ...
John W. Covac: ... Gefühl tiefer Erhabenheit ...